3 Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, die du kennen solltest

Das 18. Jahrhundert war eine Zeit großer Umbrüche – gesellschaftlich, politisch und vor allem geistig. In dieser spannenden Epoche entstanden viele neue Ideen über Vernunft, Freiheit und die Rolle des Menschen in der Welt.

In diesem Artikel stellen wir dir drei bedeutende Schriftsteller und Denker dieser Zeit vor: Persönlichkeiten, die mit ihren Werken die deutsche Sprache, Literatur und Philosophie geprägt haben – und deren Einfluss bis heute spürbar ist.


Inhalt

I. Martin Opitz

II. Immanuel Kant

III. Gotthold Ephraim Lessing


I. Martin Opitz

Geburts-/Sterbejahr: 1597-1639

Vertreter der Epoche: Barock

Wichtige Werke: Buch von der Deutschen Poeterey, Die Psalmen Davids, Der Königliche Schauspieldichter

Martin Opitz war ein herausragender Dichter des Barocks. Er wurde 1597 im heutigen Polen geboren und studierte an den Universitäten in Frankfurt an der Oder und Heidelberg, wo er sich intensiv mit den klassischen und modernen Sprachen sowie der Philosophie beschäftigte.

Im Jahr 1624 veröffentlichte Opitz das wegweisende Werk „Buch von der Deutschen Poeterey", in dem er die Regeln der deutschen Metrik und Poetik darlegte. Dieses Werk hatte einen erheblichen Einfluss auf die deutsche Literatur und etablierte Opitz als wichtigen barocken Vertreter. Er verfasste eine Vielzahl von Gedichten, Dramen und Übersetzungen und beschäftigte sich dabei sowohl mit geistlicher als auch weltlicher Lyrik und der Nachahmung antiker Vorbilder. Sein Ziel war es, die deutsche Sprache und Dichtung zu verfeinern und auf ein höheres Niveau zu heben.

Martin Opitz starb am 20. August 1639 in Danzig (heute Gdańsk, Polen) an der Pest. Durch seine poetologischen Schriften und seine Dichtung trug er wesentlich zur Entwicklung und Verfeinerung der deutschen Sprache bei.


II. Immanuel Kant

Geburts-/Sterbejahr: 1724 - 1804

Vertreter der Epoche: Aufklärung

Wichtige Werke: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?

Immanuel Kant gilt als einer der einflussreichsten Denker der westlichen Philosophie. Er entwickelte zentrale Konzepte, die das moderne philosophische Denken noch heute prägen. Immanuel Kant gilt als einer der einflussreichsten Denker der westlichen Philosophie. Er entwickelte zentrale Konzepte, die das moderne philosophische Denken noch heute prägen.

Während seiner Professur entwickelte er seine bedeutendsten philosophischen Werke. So fasste Kant die Essenz der Aufklärung in seinem berühmten Aufsatz „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ zusammen. Er definiert die Aufklärung als den „Ausgang des Menschen aus seiner selbstver-schuldeten Unmündigkeit“ und fordert die Menschen auf, Mut zu haben, ihren eigenen Verstand zu nutzen („Sapere aude!“).

Immanuel Kant starb 1804 in Königsberg. Kants Philosophie hatte einen enormen Einfluss auf die nachfolgende Philosophie, insbesondere auf den deutschen Idealismus und die moderne Ethik. Seine Ideen zur Autonomie des Menschen und zur Bedeutung von Vernunft und Freiheit prägen das moderne Denken bis heute. Kants kritische Philosophie stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der Philosophie dar und bleibt ein zentraler Bezugspunkt für das moderne Denken.


III. Gotthold Ephraim Lessing

Geburts-/Sterbejahr: 1729–1781

Vertreter der Epoche: Aufklärung

Wichtige Werke: Nathan der Weise, Emilia Galotti, Minna von Barnhelm, Laokoon, Hamburgische Dramaturgie

Gotthold Ephraim Lessing war einer der bedeutendsten Schriftsteller, Dramatiker und Literaturtheoretiker der deutschen Aufklärung. Er wurde am 22. Januar 1729 in Kamenz (Sachsen) geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er Theologie, Medizin und später Philosophie in Leipzig und Wittenberg, wandte sich aber bald ganz der Literatur, dem Theater und der Aufklärung zu.

Lessing setzte sich für Toleranz, Vernunft und die Freiheit des Denkens ein. In seinen Dramen kritisierte er soziale Ungerechtigkeit und starre Gesellschaftsstrukturen. Besonders bekannt wurde Nathan der Weise (1779), ein dramatisches Plädoyer für religiöse Toleranz und Humanität. Die darin enthaltene „Ringparabel“ ist bis heute ein zentrales Symbol für den aufklärerischen Toleranzgedanken.

Auch als Theoretiker war Lessing einflussreich. In Laokoon (1766) untersuchte er die Unterschiede zwischen bildender Kunst und Literatur und legte damit wichtige Grundlagen für die moderne Literatur- und Kunsttheorie. In der Hamburgischen Dramaturgie (1767–1769) beschäftigte er sich intensiv mit dem Theater und forderte eine Abkehr von den starren Regeln der französischen Klassik zugunsten eines natürlicheren Dramas nach dem Vorbild Shakespeares.

Lessing starb am 15. Februar 1781 in Braunschweig. Er gilt bis heute als eine Schlüsselfigur der deutschen Literaturgeschichte und als Vordenker einer aufgeklärten, vernunftgeleiteten Gesellschaft. Seine Werke und Gedanken haben nicht nur seine Epoche geprägt, sondern wirken weit darüber hinaus.


Weiter
Weiter

Fahrenheit 451 [Buch des Monats]